Auf dem Fachtag Steine ins Rollen bringen Mitte September in Leipzig haben wir uns intensiv mit den Herausforderungen und kollektiven Resilienzstrategien für zivilgesellschaftliche Organisationen in den aktuellen Krisenzeiten beschäftigt. Es war ein stärkender und verbindender Tag für 36 Vertreter*innen aus über 30 unterschiedlichen Organisationen in Ostdeutschland. Im Austausch wurde deutlich, wie wichtig die Vernetzung gerade in dieser Zeit ist, in der der Druck auf die Zivilgesellschaft in Ostdeutschland und die Infragestellung und Anfeindung unserer Arbeit durch den Rechtsruck und die Normalisierung von menschenfeindlichen Einstellungen zunimmt. Unsere eingeladenen Expert*innen Martina Glass (Netzwerk für Demokratische Kultur e.V.), Solvejg Höppner (Kulturbüro Sachsen e.V.) und Stephan Peters (betterplace lab) haben uns Einblicke aus ihrem Organisationsalltag gegeben, in dem sie in unterschiedlicher Weise mit den sich verändernden Rahmenbedingungen umgehen. Deutlich wurde: Für Resilienz brauchen wir keine großen neuen Strategien und erst recht keinen Katastrophenmodus. Es braucht wenig Neues, sondern vielmehr ein Stärken des Bestehenden und ein Rückbesinnen auf unsere geteilten Werte und die Beziehungen im Innen und Außen der Organisationen. Die erschwerten Bedingungen, in denen wir uns als Zivilgesellschaft bewegen, fordert uns auf in unsere Macht zu kommen und uns nicht in Rettungsphantasien unserer Gesellschaft zu verlieren. Ja, Demokratie und demokratische Werte stehen derzeit in Frage und wir als Teil der Zivilgesellschaft sind immens wichtig, um diese zu stärken. Und für uns als Teams bedeutet das insbesondere, uns miteinander zu verbinden, unseren festen Stand zu stärken und auch weiterhin die Konflikte, die wir in unseren Teams erleben, auszutragen und als beziehungs- und damit resilienzstärkend zu begreifen.
Uns hat das aufgezeigt, wie wichtig solche Räume für die Zivilgesellschaft sind: Orte, an denen wir uns zu den gegenwärtigen Herausforderungen austauschen und voneinander lernen. Wir nehmen viele Impulse mit für unsere weitere Arbeit und freuen uns darauf, gemeinsam mit euch dranzubleiben. Denn wir möchten gemeinsam mit euch das Thema künftig weiter vertiefen und Ansätze entwickeln, wie wir zivilgesellschaftlichen Organisationen in Zeiten von hohem äußeren Druck begleiten können.